Die Tomatenferse

DSCN0168Die Ferse ist das problematischste Element beim Sockenstricken. Das “ums Eck”-Stricken macht – egal welche Variante man nun wählt – immer das ein oder andere Problem. In regelmäßigen Abständen werden neue Fersen-Varianten erfunden, die angeblich der Weisheit letzter Schluss sein sollen.

Mit der klassischen Käppchenferse konnte ich mich nie anfreunden, da ich es zum einen nicht schaffte, die Maschen an der Seite schön aufzunehmen, mich zum anderen der dadurch zusätzlich entstehende lose Faden der vernäht werden will nervte. Die Stufenferse ist nur eine Abwandlung der Käppchenferse, die die gleichen Nachteile birgt. Die Spiralsocken komplett ohne Ferse waren auch nicht meins. Es überzeugt mich nicht, wie sie am Fuß sitzen und das ewige Mitzählen der Reihen, das zudem ein schönes Fortführen des Musters verhindert, hat mich Wahnsinnig gemacht. Eine halbe Spiralsocke habe ich gestrickt, dann habe ich völlig entnervt das Handtuch geworfen.

Blieb mir bisher die Bumerang-Ferse mit verkürzten Reihen. Diese stricke ich wirklich gerne. Dass man den Faden nicht neu ansetzen muss, kam mir als in-der-S-Bahn-Strickerin immer sehr entgegen und ich mag, wie sie am Fuß sitzt. Allein die etwas großen Löcher, die am Übergang entstehen, haben mich bisher immer ein wenig gestört. Nun hat der Frech-Verlag das Buch “Die Tomatensocke” herausgebracht, das mit dem Schlagwort “Die neue Ferse mit perfekter Passform” wirbt. Nun, davon wollte ich mich selbst überzeugen.

Die Tomatenferse wird ähnlich wie die Bumerangferse mit verkürzten Reihen gestrickt, so dass der Faden an keiner Stelle neu angesetzt werden muss. Im Gegensatz zur alten Variante wird jedoch bei dieser neuen Technik nicht in verkürzten Reihen hin- und in verlängerten Reihen zurückgestrickt, sondern es werden drei (oder nach belieben mehr) Segmente mit jeweils verkürzten Reihen aneinandergestrickt, wodurch die Rundung entsteht. Auch wird im Gegensatz zur Bumerangferse nicht mit doppelten Maschen sondern mit Überzug gearbeitet, was die Übergänge schöner macht und Löcher verhindert. Das Ergebnis meines Versuches könnt ihr hier bewundern:beDSCN0170Wie ihr seht, seht ihr nichts: Keine Übergänge und Kanten, (fast) keine Löcher, einfach eine schöne Rundung. Also ich muss sagen, das hat mich wirklich überzeugt. Die Tomatenferse ist zudem relativ leicht zu stricken und bestimmt auch für Anfänger gut geeignet, die schnell überzeugende Ergebnisse haben wollen. Auch beim Austesten, wie sie am Fuß sitzt, konnte ich keine Nachteile entdecken: Sie passen wie angegossen und sitzen bequem und ohne störende Knötchen. Sie hat nur einen Nachteil: Statt, wie bei anderen Fersentypen üblich, über die Hälfte der Maschen, wird diese über 2/3 der gesamten Maschenzahl gestrickt, wodurch das Muster auf dem Oberfuß etwas schmaler ist als gewohnt. Aber es lassen sich bestimmt auch Mustersätze, die eigentlich für die Käppchen- oder Bumerangferse gedacht sind leicht anpassen. Ich kann jedem das Buch nur empfehlen und die neue Fersenvariante ans Herz legen.

Was mir zudem besonders gut gefällt: Die Ferse ist absolut Linkshänder-kompatibel. Ob ihr mit oder gegen den Uhrzeigersinn die Runden strickt, spielt bei dieser Variante keine Rolle.

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One response to “Die Tomatenferse

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